Indianerbeet

Auch als Aztekenbeet oder Milpa bezeichnet,  ist ein sehr altes südamerikanisches Landwirtschaftssystem welches schon von den Mayas, Azteken und anderen indigenen Völkern benutz wurde. Es handelt sich hierbei um eine Mischkultur aus hauptsächlich 3 Pflanzenarten den sogenannten  “Drei Schwestern” – Mais, Bohnen und Kürbis. Diese drei Pflanzen ergänzen sich durch anatomische und morphologische Gegebenheiten gegenseitig. So geht der Mais mit der Bohne (Stangen -oder Feuerbohne) eine Symbiose ein bei welcher der Zuckermais als Rankhilfe und Gerüst dient, während die Bohne Stickstoff bereitstellt (- die Bohnen sind Leguminosen, d.h. sie gehen an den Wurzeln eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die den Luftstickstoff für den Boden verfügbar machen, also praktisch als eine Art Dünger wirken;) und der Kürbis dient als Bodendecker, denn durch seine großen Blätter wird CO2 am Boden behalten (Düngung) und vor allem wird der Boden vor Austrocknung geschützt! Früher wurde nach zwei bis dreijährigem Anbau und mehrjähriger Sukzession sowie anschließender Brandrodung das Milpa für einen erneuten Anbau vorbereitet. Für die indigenen Völker Amerikas spiele diese Art der Landwirtschaft eine große Rolle in ihrem Leben und der ursprünglichen Religionen.

Heute dient das Indianerbeet hauptsächlich zur Erhaltung der Artenvielfalt, sowie der genetischen Variabilität der Nutzpflanzen und es zeigt meiner Meinung nach einen Weg durch die sinnvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen von Pflanzen auch einen Ertrag ohne industrielle Düngung zu erreichen.

Außerdem gibt es wohl kaum bessere Mischkulturen um Kinder die Komplexität der Natur im Garten vereinfacht Näherzubringen. Sicherlich ist diese Altersgruppe teilweiße noch nicht in der Lange alles zu verstehen, jedoch Impulse und Denkanstöße werden gesetzt und diese Symbiosen sind für Kinder sichtbar und greifbar (Rankende Bohnen am Mais, starker Stiel des Maises, greifbare Feuchtigkeit unter den großen Blättern…)

Das Konzept ist gut durchdacht und lässt sich normaler weise auch auf tirolerische Wetterverhältnisse übertragen. Allerdings sind hierfür heuer leider einige Anpassungen notwendig, da wir dieses Jahr weit von den warmen Klimaverhältnissen der Maya entfernt sind. Um ein effektives und reich tragendes Indianerbeet anzulegen starten wir sonst schon nach den Eisheiligen mit dem Mais- heuert wird sich alles etwas verzögern, wodurch es in spätere Folge wahrscheinlich nicht so viele Erntedurchgänge bzw. Erträge geben wird ;-(

Außerdem werden wir statt dem Kürbis (Butternuss) heuer Zucchini setzten- ist ja auch eine Gartenkürbisart und funktioniert im Indianerbeet genauso gut. Neben einem höheren Ertrag ist der Wachstum für die Kinder bei der Zucchini von Woche zu Woche viel besser sichtbar und im Gegensatz zum Kürbis kann die Zucchini auch gleich vor Ort (roh) verkostet werden, für all jene kleinen Gärtner die nicht auf die Feuerschale warten wollen  😉

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