Stangenbohne

Stangenbohnen sind echte Wunderkinder. Nur zehn Wochen dauert es, bis sich aus einer Bohne eine über zwei Meter hohe Kletterpflanze entwickelt. Außerdem punkten Stangenbohnen mit hohen Erträgen auf kleiner Fläche, sind recht pflegeleicht und gelingen auch Gartenanfängern.
In unserem Milpa übernehmen die Bohnen neben der Fruchtproduktion auch wichtige Funktionen wie die Stabilisierung der Maispflanzen (Dadurch, dass die Bohnen um den Mais ranken, bilden sie ein stabiles Gerüst und der Mais ist so insgesamt betrachtet widerstandsfähiger gegen starken Wind) und auch die Produktion von Stickstoff (Die Bohnen sind Leguminosen, d.h. sie gehen an den Wurzeln eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die den Luftstickstoff für den Boden verfügbar machen, also praktisch als eine Art Dünger wirken.)
Stangenbohnen werden frühestens nach den Eisheiligen gelegt, spätestens aber bis Ende Juni. Die Kletterkünstler lieben die Wärme, deshalb sollte der Boden sich mindestens auf zehn Grad Celsius erwärmt haben. Je höher die Bodentemperaturen sind, desto schneller keimen die Bohnen und desto widerstandsfähiger sind sie gegen Krankheiten und Schädlinge. Stangenbohnen verlangen einen tiefgründigen, humusreichen Boden. Gedüngt wird mit Kompost undorganischem Dünger, der nur wenig Stickstoff enthält, beispielsweise Holzasche (Asche der Feuerschale) oder Knochenmehl. Stangenbohnen wollen möglichst sonnig und windgeschützt stehen. Bevor die Samen gelegt werden, sollten die Kletterhilfe aufgebaut werden. Deshalb pflanzen wir die Bohnen heute auch noch in Töpfe, da unser Zuckermais noch nicht hoch genug gewachsen ist um als Klettergerüst zu fungieren ;-(

Aber für den eigenen Garten oder Balkon sind sogenannte Stangenzelte typisch: Stellt mit den Kindern (am bestens selbst gesammelte lange Stecken) einfach fünf bis sechs Stangen im Kreis auf und verbinden diese an der Spitze miteinander. Um jede Stange werden fünf bis sechs Bohnensamen gelegt. Bis zur Keimung sollten Sie eher sparsam gießen. Stangenbohnen können selbstverständlich auch im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen werden, um den Pflänzchen zu guten Startbedingungen im Beet zu verhelfen.

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